Ressourcenkonflikte in Multiprojekten

Wenn zwei Projekte gleichzeitig dieselbe Ressource benötigen, entsteht ein Ressourcenkonflikt. Manchmal geht es darum, dass beide über eine bestimmte Person verfügen wollen, in anderen Fällen ist es eine spezielle Kompetenz, von der nicht ausreichend vorhanden ist. Beispielsweise benötigt vielleicht Projekt A drei und Projekt B zwei Mechanikkonstrukteure in einer Organisation, in der es nur drei davon gibt. Die einfachste und auch üblichste Lösung ist es, die Ressource zu teilen, also beiden Projekten jeweils zur Hälfte der Zeit Zugang zu der Ressource zu geben. Wenn anschließend auch noch ein drittes Projekt die Ressource benötigt, so kann diesem entsprochen werden, indem man nun jedem Projekt ein Drittel der Ressourcenkapazität zuteilt.

Der Vorteil mit der Ressourcenteilung liegt darin, dass dies gerecht zu sein scheint und niemand völlig unzufrieden ist. Interessant ist dabei, dass eine Variante davon in agilen Organisationen zu finden ist. Dort sind es nicht die Ressourcen selbst, die geteilt werden, da diese oft deutlich zu einem bestimmten Team gehören, wobei das Team klare Arbeitsaufgaben hat, die begonnen und durchgeführt werden. Die Teilung der Kapazität zwischen Projekten wird stattdessen derart gehandhabt, dass Backlog-Elemente so priorisiert oder verschoben werden, dass in mehreren Projekten Fortschritt stattfindet. Wenn von Projekt A zwei Punkte in den nächsten Sprint aufgenommen werden, dann ist es nicht mehr als gerecht, dass auch von Projekt B ein Punkt aufgenommen wird.

Gibt es Nachteile mit diesen, dem Anschein nach gerechten und eleganten Lösungen für Konflikte zwischen verschiedenen Projekten? Leider ja, sogar große.

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